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Alternative Energie vs. Gas & Konsorten

Warum wir Wert auf nachhaltige Immobilienentwicklung legen? Nun, zum einen, weil wir unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten hinterlassen möchten. Und zum anderen, weil es auch die geringsten laufenden Kosten für die Nutzer:innen und finanziell die bestmögliche Rendite für die künftigen Eigentümer:innen bringt.

Kürzlich haben wir einer Investorin unser Projekt G’mischter Block gezeigt, bei dem eine Wärmepumpe und Geothermie als Heizformen zum Einsatz kommen. Sie fragte uns, ob sich dies wirtschaftlich wirklich auszahlt oder ob wir durch das Gasthermenverbot in Neubauten ab 2023 dazu gezwungen wurden.

Die Antwort lautet:

Wir tun es aus Überzeugung und zum Wohle der späteren Nutzer:innen und Eigentümer:innen. Nachhaltige und effiziente Energiesysteme sind Teil unsereres Geschäftsmodells.

Der Einbau einer Gasheizung kostet(e) im etwas großvolumigeren Wohnbau grob zwischen EUR 40 und EUR 50/m² Wohnfläche netto, abhängig von Wohnungsgröße und aktueller Auftragslage. Die Kosten für die Umsetzung eines alternativen Energiekonzeptes liegen bei etwa EUR 80 bis 90/m² Wohnfläche netto, also etwa EUR 40/m² darüber. In Relation zu den Gesamtinvestitionskosten eines Neubaus sprechen wir also von unter einem Prozent Mehrkosten. Aus Sicht der künftigen Eigentümer:innen wirklich spannend sind jedoch die zusätzlich generierbaren Erträge bzw. die Wertsteigerung ihrer Immobilie.

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Obige Grafik zeigt den monatlichen Mehrmietertrag einer Wiener Wohnung im Zeitraum Oktober 2021 bis September 2022, wenn diese mit alternativen Energieformen statt mit Gas geheizt wird. Vor rund einem Jahr lag der Mehrertrag/m² iHv. bereits bei rund EUR 0,65 pro Monat bzw. rund EUR 7,6 pro Jahr auf. Infolge des Ukrainekrieges und der gestiegenen Gaspreise sind die Mehrerträge nochmals um rd. 30% gewachsen.

 

Sie wundern sich, warum nur um 30%? Der Gaspreis stieg doch viel stärker?

Der Grund liegt im zuletzt medial viel diskutierten „Merit-Order-Prinzip“, welches den Strom- an den Gaspreis koppelt. Wärmepumpen benötigen Strom, sodass nicht die gesamte Gaspreissteigerung im Mehrpreis abgebildet ist. Sollte dieses Prinzip wirklich fallen, steigen auch die Mehrerlöse. Aber auch so liegt die Rendite des Zusatzinvestments bei EUR 12 p.a. (Mehrertrag)/EUR 40 (Zusatzinvestment) = 30%, also grob dem Zehnfachen einer typischen Wiener Wohnungsrendite. Einen solchen Mehrwert liegen zu lassen können und wollen wir uns nicht leisten.

 

Bedeutet dies nun, dass die Rendite zu Lasten der künftigen Mieter:innen geht? Mitnichten! Aufgrund der dramatischen Preiserhöhungen beim Gas in den vergangenen Monaten liegen die Mehrkosten einer Gasheizung über den höheren Mietkosten. Somit profitieren alle Beteiligten von der Nutzung alternativer Energieformen.

Umstieg mit Herausforderungen

Im Neubau gehen wir davon aus, dass viele Entwickler künftig verstärkt auf alternative Energiesysteme setzen.  Etwas schwieriger gestaltet es sich im Altbau, wo die Voraussetzungen häufig nicht ganz so einfach sind.

  • Ist im Keller genug Raum für eine Pelletsheizung?
  • Besteht am Dach oder im Hof die Gelegenheit, eine Wärmepumpe zu errichten?
  • Ermöglicht es das Grundstück, Tiefenbohrungen vorzunehmen?
  • Ist ein Fernwärmeanschluss in der näheren Umgebung vorhanden und gibt es Kapazitäten?
  • Und was, wenn die Mieter:innen eines Zinshauses mit unbefristeten Mietverträgen diesen aufwertenden Maßnahmen einfach nicht zustimmen, weil sie schon seit Jahrzehnten dezentral mit unterschiedlichsten Systemen (Gas, Öl, Elektro, Holzofen) heizen, sie das beibehalten wollen und es für die Durchsetzung auch keine rechtliche Handhabe gibt?

 

Besonders im Altbau-Bestand gibt es für den Umstieg auf alternative Energiesysteme also durchaus noch einige Herausforderungen zu bewältigen.

Besser, lebenswerter, lohnender!

Selbstverständlich geht das Thema Energieeffizienz über die Wahl des Energieträgers hinaus. So haben insbesondere die Wahl der Fassade, aber auch die Grundrisse und die Ausstattung Auswirkungen auf den Energiebedarf. Unsere Spezialist:innen arbeiten jeden Tag hart daran, durch intelligente Maßnahmen auf diesen Gebieten unsere Projekte für die künftigen Nutzer:innen und Eigentümer:innen besser, lebenswerter und lohnender zu machen.