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Kunst im Weidfeld: ein Interview

Das neue Stadtteilzentrum Weidfeld in Traun/St. Dionysen versteht sich als moderner Marktplatz. Lebensnah und begegnungsfreundlich gebaut, soll es den Alltag der Anrainer – über das Infrastrukturangebot hinaus – leichter, schöner und besser machen. Daher schmückt nun auch öffentliche Kunst die lebendige Piazza beim Entree des Zentrums. Ein Interview mit Künstler Franz Durst.

Hat das Kunstwerk einen Namen?

Ja, das Kunstwerk hat viele Namen. Diese sind als Begriffswolke in das Mantelblech gelasert. Der Kurzname jedoch ist: "Feuer (Licht) - Wasser (Fließen) - Luft (Äther) - Erde (Steine) - Metall (Form)", also die Einheit der 5 energetischen Elemente.

 

Wie nimmt es Bezug auf das Gebäude und den Ort?

Das STZ Weidfeld ist ein modernes, multifunktionales Stadtteil-Zentrum, so sollte also auch das Objekt ein multifunktionales sein und ein Symbol für Offenheit und Zustimmung. Als zentrales Objekt im STZ transportiert es durch die positive Begriffswolke, an der auch Trauner Schüler:innen inhaltlich mitgewirkt haben, Gemeinsamkeit und Verbundenheit. Durch die Verwendung der 5 Elemente wird Ganzheitlichkeit zum Ausdruck gebracht. Formal verbindet es sich mit der architektonischen Gestaltung der gesamten Anlage des STZ.

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Was ist die Leitidee hinter dem Kunstwerk?

Inspiriert durch das Licht-Schattenspiel, wenn die Sonne durch Blätterwerk scheint und seine Schatten auf Oberflächen wirft, sowie die ornamentalen Licht-Laternen aus dem frühen Orient, ist die Idee entstanden, dieses zentrale Objekt als Lichtobjekt zu gestalten.

Bei Dunkelheit wirft das Objekt seine typografische Begriffswolke zentral in die Umgebung und auch bei Sonnenschein fungiert es als Licht-Schattenobjekt. Bei Tageslicht präsentiert das Objekt durch seine typografischen Ausschnitte und dem grob polierten Metall eine gewisse Leichtigkeit und Transparenz. Durch zwei Trinkwasserauslässe hat es auch die Funktion eines Trinkbrunnens. An heißen Sommertagen wird aus dem Objektkopf Wassernebel zur Kühlung versprüht.

Welche Materialien sind verarbeitet?

Grundsätzlich besteht das tragende Objekt aus einer Metallkonstruktion mit einem lasergeschnittenen Mantelblech (NIRO). Licht, Wasser und Steine spielen eine zentrale Rolle.

 

Wie war Ihr Arbeitsprozess und wer war aller beteiligt?

Glücklicherweise konnte ich das gesamte Objekt in der Kunstschlosserei Gruber in Hörsching realisieren, einschließlich der Strom-, Licht- und Wasserinstallationen. Es war ein sehr fachkundiges und kommunikatives Arbeiten mit Herrn Gruber und seinem Team.

 

Wie die Zusammenarbeit mit uns?

Von den ersten Gesprächen und Präsentationen bis hin zu den Detailausführungen, immer offen und konstruktiv - sowohl mit Geschäftsführung und Projektleitung als auch mit der Bauleitung. Ich hatte vollkommene künstlerische Freiheit und konnte einige konstruktive Beiträge von AVORIS mithineinnehmen.

 

Nachdem Sie sich nun einige Zeit mit dem STZ beschäftigt haben - was ist Ihre Meinung zum neuen Stadtteilzentrum?

Es ist ein modernes und ambitioniertes Projekt zur Stadtteilentwicklung. Es soll kommunikativ und menschenverbindend sein - und ich denke, das wird gelingen.

 

Was bedeutet Ihnen dieses Kunstwerk?

Es ist eines meiner Lieblingsprojekte geworden.

 

Arbeiten Sie bereits an einem neuen Projekt?

Tatsächlich! Während meiner Arbeit für das STZ bin ich des Öfteren durch die Traunauen gestreift – und dabei ist ein (foto)grafischer Bilderzyklus entstanden, den ich gerade für eine Ausstellung aufbereite.

 

Welche Funktion nimmt für Sie Kunst im Leben ein?

Zentrierte und erweiterte Blickwinkel einzunehmen, ist wesentlich für das Verständnis unserer Welt. Ein laufendes Erweitern des eigenen Horizonts macht glücklich und lässt unseren Geist reifen! Das gilt für die Kunst, und auch für alle anderen Lebensbereiche!

Franz Durst in 30 Sekunden

Franz Durst ist ein stiller Mann mit großem Ausdruck. Ein Mann, der keine Hobbies braucht, weil ihn die Vielfalt seiner Kunst so ausfüllt. Ein global denkender Mensch mit Achtsamkeit und einem aufgeschlossenen Interesse gegenüber dem Leben. Beinahe wäre er Chemiker geworden, doch dann trat die Kunst in sein Leben. Es folgten Jahre der Boheme in Frankreich und der Lehrtätigkeit an der Münchner Akademie. Heute lebt Franz Durst wieder in seinem Linzer Wohnatelier, wo auch seine Kunst in ihrem breiten Spektrum entsteht. Handwerk und Philosophie, moderne Medien und formal-ästhetische Fragen vereinen sich in seiner künstlerischen Ausdrucksform.

Fotos & Visualisierungen: Franz Durst

Bilder der Kunstwerks-Enthüllung bei der offiziellen Eröffnung: Hermann Wakolbinger

Eine ausführliche Dokumentation über Idee und Ausführung des Kunstwerks findet sich hier.