Herr Dr. Jagersberger – wie kommt man auf die Idee, ein Med Center samt integriertem Primärversorgungszentrum zu initiieren?

Ich betreibe ja mit meiner Frau eine "klassische" Kassen-Hausarztpraxis in der 3. Generation. Wir verzeichneten in den letzten Jahren ein starkes Ansteigen unserer Patient:innenzahlen, Tendenz steigend. Genauso ergeht es den Kolleginnen und Kollegen in Traun bzw. österreichweit. Es war klar, dass wir alle eher früher als später an unsere Leistungsgrenzen kommen werden und wir als "Einzelkämpfer:innen" das nicht lösen können. Daher die Idee, in einer größeren "Ordination" gemeinsam die Versorgung sicher zu stellen.

Was zeichnet ein Primärversorgungszentrum also aus?

Das Faktum, dass eine große medizinische Bandbreite unter einem Dach vereint wird, kombiniert mit Öffnungszeiten, die uns in der Einzelpraxis einfach nicht möglich waren. Patient:innen finden eine kassenärztliche Rundum-Versorgung vor – von der Diagnose über die Akutbehandlung bis hin zur Therapie. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Gesundheits- und Sozialberufe – wir haben Allgemeinmediziner:innen und Ärzt:innen für Kinder- und Jugenheilkunde im Team genauso wie Sozialarbeiter:innen, LogopädInnen, Ergo- und Physio-Therapeut:innen, Diätolog:innen und Pflegefachkräfte – spart nicht nur Zeit, sondern beschleunigt in vielen Fällen auch den Heilungsprozess. Außerdem können wir so eben auch die ausgedehnten Öffnungszeiten anbieten, die einen klaren Mehrwert für die Patient:innen schaffen.